Eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft

Als werdende Mutter ist man auf einmal mit vielen Fragen konfrontiert und möchte natürlich nur das Beste für sein Ungeborenes. Eine gesunde Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Babys. Hierbei spielen vor allem die Nährstoffe eine entscheidende Rolle.

Doch auf was genau muss ich nun bei der Ernährung und Nahrungsergänzungsmitteln achten?
Unsere Mitarbeiter der Weißenburger Apotheke haben die häufigsten Fragen für Sie beantwortet:

 

Wo erhalte ich Informationen? Kann ich mich auch in meiner Apotheke beraten lassen?

Viele Informationen erhält man in Fachzeitschriften und -büchern zu Schwangerschaft und Stillzeit. Als Ansprechpartner dient auch immer der Frauenarzt und natürlich die Apotheke vor Ort.

 

Wie verändert sich der Energie- und Nährstoffbedarf in der Schwangerschaft?

In den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten ist der Energiebedarf kaum erhöht, ab dem 4. Monat steigt er dann kontinuierlich an. Man kann mit einem Mehrbedarf von ca. 250 kcal pro Tag im 2. Trimester und mit 500 kcal pro Tag im 3. Trimester rechnen (Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung).
Auch der Bedarf an Nährstoffen erhöht sich.

Hierzu gehört zum einen Eiweiß (Protein). Dies ist wichtig für den Zellaufbau, -abbau und -umbau. Eine gute Proteinquelle ist Fisch, Fleisch, Milch und Vollwertgetreideprodukte. In der Schwangerschaft empfiehlt die WHO + 10 g Protein/Tag (dies entspricht z. B. eine Scheibe Vollkornbrot mit fettarmem Käse oder 50 g Geflügel oder Schwein).

Des Weiteren sind essenzielle Fettsäuren wichtig, vor allem Ω- 3- Fettsäuren, da diese für die Entwicklung des Gehirns, des Nervensystems und der Sehkraft des Babys notwendig sind. „Gute“ Fette finden sich in Rapsöl, Leinöl, Olivenöl und in Seefischen (Makrele, Lachs und Hering).
Die Kohlenhydrate sind wichtig für die Energiebereitstellung und die Aufnahme essenzieller Nährstoffe. Hier sollten Schwangere, komplexe Kohlenhydrate bevorzugen z.B. Vollkornprodukte, Kartoffeln, Reis und Gemüse.

Bei den Vitaminen ist vor allem Folsäure wichtig, des Weiteren benötigt die werdende Mutter auch mehr B Vitamine, Vitamin D, E und C. Empfohlen werden mehrere Obst- und Gemüse-Mahlzeiten am Tag.
Auch bei den Mineralstoffen erhöht sich der Bedarf an Calcium, Eisen, Magnesium, Jod, Zink und Selen. Diese werden für den Aufbau von Knochen, den Sauerstofftransport, die Muskelfunktion etc. benötigt.

 

Sollten alle Schwangeren zusätzlich Vitamine einnehmen? Wenn ja, welche?

Vor allem Folsäure sollte zusätzlich eingenommen werden. In der Schwangerschaft empfiehlt sich die Einnahme von 800 µg (Kinderwunsch bis 12. SSW) bzw. 400 µg Folsäure (ab der 12. SSW).
Des Weiteren sollte auf eine gesunde, obst- und gemüsereiche Ernährung geachtet werden. Wer dies nicht schafft, sollte auch die anderen Vitamine substituieren.

Bei den Mineralstoffen ist Jod am wichtigsten. Dieses sorgt für die Bildung der Schilddrüsenhormone und die Entwicklung von Muskulatur, Organen und Nervensystem. Der Bedarf in der Schwangerschaft liegt bei 230 µg pro Tag.

Je nach Essensgewohnheiten, Unverträglichkeiten, vegetarischer oder veganer Ernährung kann es auch zu einer Unterversorgung von weiteren Nährstoffen kommen, weswegen sich meistens die Einnahme von einem Nahrungsergänzungsmittel empfiehlt.

Es gibt viele spezielle Nahrungsergänzungsmittel, in denen alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe für die Schwangerschaft enthalten sind.

 

Drogerie, Internet, Apotheke? Wo sollte ich die Nahrungsergänzungsmittel kaufen?

In der Apotheke können wir Ihnen gewährleisten, dass die Nahrungsergänzungsmittel qualitativ gut und auch ausreichend hoch dosiert sind. Zudem erhalten Sie eine kostenlose Beratung, welches Präparat für Sie am geeignetsten ist.


Kann ich Nahrungsergänzungsmittel auch überdosieren?

Bestimmte Vitamine können in hohen Konzentrationen auch schädlich sein. Hier ist das Vitamin A zu nennen, welches in der Schwangerschaft nicht hoch dosiert eingenommen werden darf, da es schädlich für das Kind ist. Man sollte sich an den Tagesbedarf von 3000 IE halten und auf Nahrungsmittel mit hohem Vitamin A Gehalt wie Leber verzichten.


Warum reicht Ernährung allein in der Regel nicht aus, um den Folsäure-Bedarf zu decken?

Folsäure kommt in Spinat, Blattsalaten, Brokkoli, Rosenkohl, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten vor. In Deutschland leiden jedoch viele unter einem Folsäuremangel. Dies kommt vor allem bei oder nach hormoneller Verhütung vor. Der Mehrbedarf in der Schwangerschaft lässt sich kaum über die Nahrung ausgleichen, weswegen es sehr wichtig ist, Folsäure zusätzlich einzunehmen.

 

Wie lang sollte man Folsäure in der Schwangerschaft einnehmen?

An dem Zeitpunkt in der Schwangerschaft, an dem Folsäure am meisten gebraucht wird, wissen viele noch gar nicht, dass sie bereits schwanger sind. Deswegen ist es wichtig, bereits bei Kinderwunsch mit der Einnahme von Folsäure zu beginnen.
Folsäure kann dann die ganze Schwangerschaft und Stillzeit über eingenommen werden, da auch in der Stillzeit der Bedarf noch erhöht ist.

 

Was gibt es sonst zu beachten? Sollte auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden?

Schwangere sollen auf alle Lebensmittel verzichten, die roh sind. Dazu gehört rohes Fleisch (z. B. Salami, roher Schinken, Tatar, Steak medium), rohe Eier (Tiramisu, weiches Frühstücksei), roher Fisch (Sushi, Lachs), Rohmilch und daraus hergestellte Produkte (Rohmilchkäse). Die Käserinde von Weichkäse sollte entfernt werden.

Salate sowie Obst und Gemüse, das roh gegessen wird, sollte vor dem Verzehr gut gewaschen werden.
Klar ist auch, dass Genussmittel wie Alkohol und Nikotin in der Schwangerschaft absolut tabu sind. Bei Kaffee sollte man sich auf maximal 1 Tasse pro Tag beschränken.


Ist eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft möglich?

Eine vegane Ernährung ist möglich. Da bei dieser Ernährungsweise oft ein Mangel an B-Vitaminen, Eisen, Calcium und Jod entsteht, sollte noch mehr drauf geachtet werden, dass man alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge zu sich nimmt, um dem Kind eine optimale Entwicklung zu garantieren. 


Tipp aus Weißenburger Apotheke: 

Denken Sie bei Kinderwunsch, neben der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auch daran Ihren Impfstatus kontrollieren zu lassen. Viele Krankheiten, wie z. B. Röteln, sind in der Schwangerschaft für das Baby sehr gefährlich und die Impfungen lässt sich nicht mehr in der Schwangerschaft nachholen. Daher ist es sehr wichtig, dass die werdende Mutter bereits vor Schwangerschaftsbeginn Ihren Impfpass beim Arzt oder auch gerne bei uns in der Apotheke überprüfen lässt.

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