Sonnenschutz von Säuglingen und Kleinkindern

Die Haut rötet sich, sie schmerzt, spannt und brennt – alles Anzeichen für einen Sonnenbrand. Fast jeder kennt ihn und dennoch wird der Sonnenschutz von vielen Erwachsenen stark vernachlässigt. Doch wie schütze ich mein Baby richtig vor der Sonne und was kann ich tun, wenn es bereits zu einem Sonnenbrand gekommen ist?

Die Haut von Säuglingen und Kleinkindern ist besonders empfindlich. Sonnenbrände können bei Ihnen ernsthafte medizinische Folgen, wie Dehydrierung, hohes Fieber, Blasen, Infektionen, Schüttelfrost und Hitzschlag verursachen, ganz zu schweigen von der erheblichen Erhöhung des lebenslangen Hautkrebsrisikos. Umso wichtiger ist es für Eltern zu wissen, wie Sie Ihre Kleinen richtig vor der Sonne schützen. 

Säuglinge sollten in den ersten zwölf Lebensmonaten möglichst keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Denn ihre empfindliche Haut enthält weniger Melanin, das Pigment, das unseren Haaren und Augen ihre Farbe gibt und einen gewissen Sonnenschutz bietet. Der Eigenschutz der Haut muss sich erst langsam entwickeln. Damit die Kinder, trotzdem viel an der frischen Luft sein können, sollten Eltern gewisse Verhaltensregeln beachten: 

• Die beste Form des Sonnenschutzes ist natürlich die Prävention, meiden Sie daher die Mittagssonne und halten Sie sich mit Ihrem Baby möglichst im Schatten auf. 

• Bäume, Markisen, Pavillons und Sonnenschirme spenden unterschiedlich viel Schatten. Achten Sie jedoch trotzdem darauf, dass ihr Kind nicht überhitzt. 

• Achten Sie auf sonnengerechte Kleidung: die Kleidung sollte möglichst viel der empfindlichen Haut bedecken, leicht und atmungsaktiv sein und locker sitzen. 

• Neben dem Körper gilt es auch die Augen, die Kopfhaut, den Hals und Nacken gut zu schützen. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Kind in der Sonne immer einen Hut mit Schirm und Nackenschutz trägt.

• Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, halten Sie Ihr Baby auf dem Rücksitz zentriert, am weitesten von beiden Seitenfenstern entfernt. Noch besser ist es, eine UV-blockierende Folie auf den Fenstern aufzubringen.

Sonnencreme bei Säuglingen? JA oder NEIN?

Die Verwendung von Sonnenschutz bei Neugeborenen ist umstritten. Das liegt an den wesentlichen Unterschieden zwischen der Haut von Säuglingen und Erwachsenen. Zum einen ist die Haut der Kleinen dünner und besitzt eine dünnere Stratum Corneum (Hornschicht). Dadurch ist die Haut weniger gut vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt; die Chemikalien des Sonnenschutzes können tiefer in die Haut eindringen und Neugeborene anfälliger für Hautreaktionen wie Ausschlägen, Allergien und Entzündungen machen. Zudem ist auch der Säureschutzmantel, der Film auf der Hautoberfläche, der die Haut vor Bakterien, Viren und Wasserverlust schützt, noch nicht ganz funktionsfähig. Auch hierdurch können die Neugeborenen sensibler auf den Sonnenschutz reagieren. 

Unabhängig davon ob und in welchen Mengen die Inhaltsstoffe von Sonnenschutz in die Haut von Babys eindringen können oder nicht, sind sie nicht zum Verschlucken bestimmt, Säuglinge könnten sie sehr gut von ihren Fingern oder anderen erreichbaren Körperbereichen lecken. Das ist einer der Hauptgründe, warum es sich empfiehlt, Sonnencreme in den ersten 6 Monaten nicht auf Säuglingen zu verwenden.

• Wenn Sie mit Sonnenschutz beginnen, lassen Sie sich von Ihrem Kinderarzt oder Apotheker beraten. 

• Testen Sie Sonnenschutz zunächst immer erst auf einer kleinen Fläche der Haut mit einem sogenannten „Pflastertest“, um sicherzustellen, dass Ihr Baby das Produkt verträgt. 

• Mineralischer Sonnenschutz reizt die Haut von Babys weniger stark als chemischer Sonnenschutz. Daher wird in der Regel empfohlen chemische Filter erst ab dem 3ten Lebensjahr zu verwenden. Sonnenschutzmittel wie z.B. La Roche für Babys oder Avene Mineral sind speziell auf die Bedürfnisse der sensiblen Haut abgestimmt. 

• Sollten Sie in den ersten 6 Monaten auf Sonnenschutzmittel zurückgreifen müssen, sollte dieser in jedem Fall mit Sorgfalt ausgewählt werden. ISDIN hat einen Sonnenschutz speziell für die Haut der Babys ab 0 Monaten formuliert (Fotoprotector ISDIN Pediatrics Fusion Fluid Mineral Baby)

Sonnenbrand und nun?

Manchmal kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Sonnenbrand. In diesem Fall sollten Sie zügig reagieren und Ihrem Baby Linderung verschaffen. 

• Bei sonnengereizter Haut und leichten Rötungen sollte die Haut gekühlt werden, hierfür eigen sich kalte Umschläge aus Kamillentee oder Joghurt/Quark. Die Wickel sollten mindestens 30 Minuten einwirken und bei nachlassender Wirkung erneuert werden.

• Bei stärkeren Verbrennungen und Brandblasen, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Brandblasen sollten in keinem Fall von Ihnen selbst geöffnet werden. Auch Fettsalben, Öl und Wärme sind nicht zur Behandlung von akutem Sonnenbrand geeignet.  

• Der Körper braucht jetzt viel Flüssigkeit. Sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeitszufuhr.

 

Quellen: 

https://www.skincancer.org/prevention/sun-protection/children/infants

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/sonnenschutz/kinderhaut-schuetzen/

https://www.isdin.com/de/sonnenschutz/fotoprotector-isdin-pediatrics-sonnenschutz-fuer-kinder-babys/

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/sonnenbrand-sonnenallergie/

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